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Kapitel 3

#drei
 
Nachdem ich schon eine Weile gelaufen war, hatte ich endlich den Wald erreicht. Es dämmerte bereits und ich war schon gefühlte Ewigkeiten unterwegs - obwohl es schätzungsweise nur vier Stunden waren. 
Aber es war warm und ich war die ganze Zeit ohne Pausen durchgelaufen. Meine Trinkflasche war bereits leer und ich brauchte dringend noch etwas mehr Wasser. 
Der Wald war weiter entfernt gewesen als ich gedacht hatte. Oder ich hatte mich einfach nur ziemlich oft verlaufen, was gar nicht so abwegig gewesen wäre, da wir nie weiter weggehen durften, als in den Garten oder mal in die Stadtmitte. Aber wie auch immer, ich war froh, dass ich ihn endlich gefunden hatte.
Ich wusste nicht genau, weshalb ich so erleichtert war, endlich den Wald erreicht zu haben. Vielleicht weil mich dort niemand so schnell finden würde? Oder war ich tatsächlich so naiv und glaubte, den Wasserfall hier zu finden?
Überraschenderweise kam der Wald mir tatsächlich ziemlich bekannt vor, so, als wäre ich schon einmal dort gewesen. Zumindest konnte ich mich besser zurecht finden, als in der Stadt, was für Wälder ja nicht gerade typisch war. 
Ich folgte meiner Intuition und lief schnurstracks gerade aus. Meine Schritte fühlten sich schwer an und der Wunsch nach etwas zu Trinken wurde immer größer. Ich versuchte einfach nicht mehr daran zu denken. Meine Überredungskünste waren schon immer ziemlich gut gewesen. Zumindest hatten sie bei Jaden funktioniert, vielleicht konnte ich mir ja selbst einreden, dass ich keinen Durst hatte.
»Lucina du hast genug getrunken....Lucina du hast genug getrunken....Lucina du hast genug getrunken....Lucina du hast....« und so versuchte ich es immer wieder zu verinnerlichen, während ich weiter ging. 
...und ging...
...und ging...
...und ging...bis es dunkel war.
Ich machte mir keine Gedanken darüber, wohin ich ging, ich ging einfach. 
Es war Vollmond. Wie ironisch. 
Alles war genau wie in meinem Traum, nur der Wasserfall fehlte. 
Ich war schon solange gelaufen, dass ich bereits das Gefühl für Raum und Zeit vergessen hatte. Ein Blick auf mein Smartphone verriet mir...der Akku war leer. Ach mist! Ich hätte es wenigstens aufladen sollen, bevor ich losgegangen war. Das Ladekabel, welches ich eingepackt hatte, half mir in dieser Situation auch nicht weiter. Wenigstens war der Mond so hell, dass ich zumindest mal meine Hand vor Augen sehen konnte oder es gerade so rechtzeitig sehen konnte, wenn ich kurz davor war, gegen einen Baum zu laufen. 
Der Teil des Waldes kam mir immer noch bekannt vor, nur hatte ich nicht den leisesten Schimmer, wie lange ich noch laufen musste. Vielleicht war ich aber auch einfach im Kreis gelaufen...
Ich wollte mich gar nicht so richtig umsehen, weil ich mich sonst nur noch einsamer und zielloser fühlen würde. Jegliche Hoffnungen hatten sich von mir verabschiedet. Angst hatte ich komischerweise keine. Dafür war ich zu müde.
Meine Beine fühlten sich schwer an, meine Schritte waren wackelig und meine Füße schmerzten. Das Verlangen nach Wasser war jedoch verschwunden. Bestimmt lag es an meinen genialen Überredungskünsten.
Ich wollte gerade den Entschluss fassen, mich jetzt einfach zwischen die Bäume zu legen und morgen weiter zu gehen, da hörte ich ein kaum vernehmbares Plätschern. Es hörte sich nicht an wie ein Wasserfall, ein Bach könnte es jedoch sein. Es war, als hätte ein kleines Fünkchen voll Hoffnung das Feuer neu entfacht. Entschlossen setzte ich meine Schritte fort und folgte dem Geräusch. Auf einmal trat ich in etwas Nasses. Als ich meinen Blick nach unten richtete, sah ich, wie sich das Wasser des Baches im Mondlicht zu kräuseln schien. 
Wie jetzt?! 
Ich war die ganze Zeit in der Nähe des Wassers gelaufen und hatte nichts davon gemerkt?!
Naja...wenigstens wusste ich jetzt, wie ich eventuell zu einem Wasserfall gelangen könnte.
 
 

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