Kapitel 5
#fünf
Ich schlug die Augen auf und war zuerst einmal verwirrt. Gerade eben noch, hatte Jaden mich an den Schultern gerüttelt und gesagt ich solle aufwachen. Und eine Sekunde später war ich aufgewacht. Merkwürdig. Vielleicht war die Idee, den Wasserfall zu suchen ja doch gar nicht so abwegig.
Ich sah mich um. Es war immer noch dunkel, das bedeutet, ich hatte höchstens zwei Stunden geschlafen. Vermutlich war eine Tiefschlafphase dazwischen gewesen, denn ich fühlte mich total ausgeschlafen.
Ich rappelte mich auf und sah mich um. Ein paar Meter von mir entfernt war der Bach, dem ich auch wie immer im Traum gefolgt war. An diesen Teil des Traumes erinnerte ich mir nur selten. Meistens fing ich erst ab der Situation am Wasserfall an, etwas vom Traum mitzubekommen.
Ich zögerte nicht lange und setzte meine Reise fort. Erfüllt von neuer Hoffnung, begann ich wieder dem Bach zu folgen. Auf dem Weg zum Wasserfall malte ich mir aus, wie es sein würde, darunter hindurch zu gehen und den märchenhaften Trampelpfad, mit dem dekorativen Sahnehäubchen namens Jaden in echt zu sehen. Wie es sich anfühlen würde, ihn nach drei Monaten der Ungewissheit in die Arme zu nehmen und seine Stimme zu hören. Abgesehen davon, könnte ich endlich meine Trinkflasche am Wasserfall auffüllen
Jeder, der meine Gedanken über Jaden hören würde, würde augenblicklich denken, wir wären ein Paar. Aber so war es nicht. Er war verdammt nochmal einfach mein bester Freund.
Ich musste an die Anderen aus dem Heim denken. Früher als wir noch kleiner waren, hatten sie immer mit dem Finger auf uns gezeigt und »Liebespaar« gerufen. Auch später hatten sie uns unterstellt, wir würden heimlich rummachen und Mädchen und Jungs in unserem Alter könnten sowieso keine dauerhafte Freundschaft führen. Vielleicht war das einer der Gründe gewesen, weshalb wir nie zusammen in eine Pflegefamilie gekommen waren.
Ein Rauschen riss mich aus den Gedanken. Es war Wasser! Ich hob den Kopf und freute mich innerlich wie ein Schneekönig. Laut dem, was im Traum passiert war, konnte es zum Wasserfall nicht mehr weit sein. Ich ging etwas schneller, um so schnell wie möglich anzukommen.
Etwas weiter weg erkannte ich eine glatte Oberfläche, die das Mondlicht reflektierte. Das war der See, durch den ich im Traum gewatet war! Die Wasseroberfläche wies kleine Wellen auf und wurde weiter hinten immer unruhiger. An dieser Stelle musste der Wasserfall sein. Ich ging darauf zu. Es kam mir schon vor, als hätte ich ein tausendfaches Deja Vu - so oft war ich hier gewesen.
Ich stand nun direkt davor und beäugte den Wasserfall. Ich hielt eine Hand hinein, um zu prüfen, wie kalt das Wasser wirklich war. Als ich meine Hand wieder raus zog, musste ich feststellen, dass es sogar noch viel kälter war als im Traum. Das mit dem Trinken konnte ich vergessen. Ich hatte sie nur für eine Sekunde ins Wasser gehalten und der Schmerz durchzuckte bereits meinen ganzen Körper.
Das konnte ja was werden...
Ich zog meine Schuhe aus und krempelte meine Jeans hoch, so weit es ging. Dann biss ich die Zähne zusammen.
Los Luce! Tue es für Jaden! Und vielleicht sogar für dich selbst!
Ich musste mich beeilen und durfte nicht lange überlegen. Vielleicht würde ich es schaffen, hinter dem Wasserfall zu sein, ehe mein Kälteempfinden durchdrehte.
Ich stand eine ganze Weile so vor dem Teich rum, trat vom einem Fuß auf den anderen und dachte darüber nach, dass ich nicht zu viel nachdenken wollte.
Dann riss ich mich zusammen und setzte genau, wie im Traum, einen Fuß ins Wasser und gleich darauf zog ich den anderen hinterher. Nur tat ich das ganze mindestens dreimal so schnell, sodass mein Körper nicht die geringste Chance hatte, sich an die Kälte zu gewöhnen. Ich hastete zur anderen Seite des Sees, bis ich direkt vor dem Wasserfall stand. Auch wenn mir das Wasser nur bis zu den Knien reichte, spritzte es bei jeder Bewegung an mir hoch und betäubte mich.
Jetzt musste ich schnell durch den Wasserfall kommen, bevor meine Füße abfielen. Nach dem Motto »Augen zu und durch«, wie ich es im Traum zu verfolgen pflegte, schaffte ich es auch in der Realität.
Ich war triefend nass.
Anders als im Traum, stand ich jetzt in einer Höhle und auf der anderen Seite war...noch ein Wasserfall...echt jetzt?!
Ich musste mir das ganze nochmal antun? Ich rannte hindurch und fand mich - klatschnass wie ich war - in dem tiefblauen See wieder, den ich aus den Träumen kannte. Nur konnte man nicht sehen, dass er tiefblau war, weil es nämlich, genau wie auf der anderen Seite stockdunkel war.
Ich sah mich um. Es schien alles genau wie in den Träumen zu sein - bis auf die minimalen Unterschiede. In meinen Träumen hatte ich auch nie in diesem See gestanden, in dem ich gerade ein paar Schritte aufs Ufer zuging, sondern war immer fast direkt vor Jaden gelandet.
Die pastellfarbenen Blüten konnte man in der Dunkelheit auch kaum erkennen, aber das Mondlicht reichte aus, um zu erkennen, dass die Person, die vor dem Weg stand....nicht Jaden war.
Ich wusste nicht was stärker war - die Enttäuschung oder die Angst. Ich ging ein paar Schritte auf die Person zu. Es war ein Typ, ungefähr in meinem Alter oder auch ein bisschen älter. Seine Haare waren dunkelblond, zumindest konnte man das vermuten. Seine Augen waren hell und freundlich, seine Miene verriet jedoch etwas anderes. Seine langen Wimpern warfen Schatten auf seine hohen Wangenknochen und seine Haut sah im Mondlicht makellos aus.
Als er mich sah, bemerkte ich, dass es ihm schwer fiel, ein Grinsen zu unterdrücken. Sah ich wirklich so erbärmlich aus?
»Das ist nicht lustig« versuchte ich ihm klar zu machen. Ich zitterte vor Kälte am ganzen Körper.
Er verdrehte die Augen.
»Kannst du dir vorstellen wie kalt mir gerade ist? Wassertemperatur = Eiszeit« startete ich einen neuen hilflosen Versuch, ihm meine Lage klar zu machen.
Seine Miene wurde wieder ernst.
»Ist doch logisch, der Wasserfall entspringt ja auch direkt aus einer Quelle...Aber du hättest ja gar nicht erst herkommen brauchen«
Arschloch. Sein Aussehen täuschte. Definitiv.
Er stöhnte gelangweilt auf.
»Bist du Lucina?«
»Ja« brachte ich hervor.
»Ok« er nickte mir zu »komm mit«. Er drehte sich um und ging den Märchenpfad entlang. Völlig verwirrt folgte ich ihm. In einer normalen Situation hätte ich das nicht getan, damit das klar ist.
Wo zur Hölle brachte er mich hin? Er schien auch nicht unbedingt die Absicht zu haben, mir irgendetwas zu erklären. Wir folgten dem Pfad solange, bis wir zu einer Lichtung kamen. Zumindest vermutete ich, dass es eine Lichtung war, es war nämlich kaum Licht vorhanden. Die Abstände der Holzstufen des Wegs wurden immer unregelmäßiger, bis sie nur noch einzelne Bretter waren, die irgendwann im Boden verschwanden.
»Wo gehen wir hin?« fragte ich schließlich.
Er sah mich an. »Ich zeige dir jetzt wo du schlafen kannst«
»Und wenn ich nicht müde bin?«
Er antwortete nicht. Ich musste es mit etwas anderem versuchen.
»Wo ist Jaden?«
»Er schläft«
Das bedeutete, er war hier? Und am Leben, richtig? Innerlich machte ich Freudensprünge. »Gibst du immer so knappe Antworten?«
»Fragst du immer so viel?« Er schien genervt zu sein.
»Entschuldige...aber...ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wo ich hier gerade bin, geschweige denn, wer du bist...?«
»Ich bin Damian« er seufzte abermals »Und ich musste extra wach bleiben um dich abzuholen«
In jeder anderen Situation hätte ich mich jetzt geschmeichelt gefühlt, aber es klang eher gequält. Außerdem kam es mir etwas unheimlich vor. »Wieso bist trotzdem du gekommen und nicht Jaden? Ich meine...wenn du es doch sowieso nicht willst?« Mir kam ein Gedanke - was war, wenn Jaden mich bereits vergessen hatte? Oh nein, diesen Gedanken musste ich beiseite schieben.
»Weil ich einer der Wenigen bin, die im Dunkeln sehen können« sagte er gelangweilt. Zuerst wollte ich laut loslachen, aber dann merkte ich, dass er es ernst meinte.
»Moment mal...du kannst...was?« fragte ich verdutzt.
Er ging nicht weiter auf meine Fragen ein, sondern redete einfach weiter »Außerdem braucht Jaden den Schlaf jetzt dringend, nachdem er es geschafft hat, dich her zu bringen«
Ich verstand die Welt nicht mehr. Jede Frage, die ich ihm stellte, warf nur noch mehrere Fragen auf. Jaden hatte es geschafft, mich herzubringen? Was zur Hölle?
Die Verwirrung schien mir ins Gesicht geschrieben zu sein, denn um Damians Mundwinkel spielte schon fast die Andeutung eines kleinen Lächelns, das seine Miene erhellte und ihn irgendwie sogar fast attraktiv wirken ließ - aber nur fast! Ich sprach ihn nicht weiter darauf an. Er würde nur eine miesepetrige Antwort geben.
Ich sah mich um. Es war immer noch dunkel, das bedeutet, ich hatte höchstens zwei Stunden geschlafen. Vermutlich war eine Tiefschlafphase dazwischen gewesen, denn ich fühlte mich total ausgeschlafen.
Ich rappelte mich auf und sah mich um. Ein paar Meter von mir entfernt war der Bach, dem ich auch wie immer im Traum gefolgt war. An diesen Teil des Traumes erinnerte ich mir nur selten. Meistens fing ich erst ab der Situation am Wasserfall an, etwas vom Traum mitzubekommen.
Ich zögerte nicht lange und setzte meine Reise fort. Erfüllt von neuer Hoffnung, begann ich wieder dem Bach zu folgen. Auf dem Weg zum Wasserfall malte ich mir aus, wie es sein würde, darunter hindurch zu gehen und den märchenhaften Trampelpfad, mit dem dekorativen Sahnehäubchen namens Jaden in echt zu sehen. Wie es sich anfühlen würde, ihn nach drei Monaten der Ungewissheit in die Arme zu nehmen und seine Stimme zu hören. Abgesehen davon, könnte ich endlich meine Trinkflasche am Wasserfall auffüllen
Jeder, der meine Gedanken über Jaden hören würde, würde augenblicklich denken, wir wären ein Paar. Aber so war es nicht. Er war verdammt nochmal einfach mein bester Freund.
Ich musste an die Anderen aus dem Heim denken. Früher als wir noch kleiner waren, hatten sie immer mit dem Finger auf uns gezeigt und »Liebespaar« gerufen. Auch später hatten sie uns unterstellt, wir würden heimlich rummachen und Mädchen und Jungs in unserem Alter könnten sowieso keine dauerhafte Freundschaft führen. Vielleicht war das einer der Gründe gewesen, weshalb wir nie zusammen in eine Pflegefamilie gekommen waren.
Ein Rauschen riss mich aus den Gedanken. Es war Wasser! Ich hob den Kopf und freute mich innerlich wie ein Schneekönig. Laut dem, was im Traum passiert war, konnte es zum Wasserfall nicht mehr weit sein. Ich ging etwas schneller, um so schnell wie möglich anzukommen.
Etwas weiter weg erkannte ich eine glatte Oberfläche, die das Mondlicht reflektierte. Das war der See, durch den ich im Traum gewatet war! Die Wasseroberfläche wies kleine Wellen auf und wurde weiter hinten immer unruhiger. An dieser Stelle musste der Wasserfall sein. Ich ging darauf zu. Es kam mir schon vor, als hätte ich ein tausendfaches Deja Vu - so oft war ich hier gewesen.
Ich stand nun direkt davor und beäugte den Wasserfall. Ich hielt eine Hand hinein, um zu prüfen, wie kalt das Wasser wirklich war. Als ich meine Hand wieder raus zog, musste ich feststellen, dass es sogar noch viel kälter war als im Traum. Das mit dem Trinken konnte ich vergessen. Ich hatte sie nur für eine Sekunde ins Wasser gehalten und der Schmerz durchzuckte bereits meinen ganzen Körper.
Das konnte ja was werden...
Ich zog meine Schuhe aus und krempelte meine Jeans hoch, so weit es ging. Dann biss ich die Zähne zusammen.
Los Luce! Tue es für Jaden! Und vielleicht sogar für dich selbst!
Ich musste mich beeilen und durfte nicht lange überlegen. Vielleicht würde ich es schaffen, hinter dem Wasserfall zu sein, ehe mein Kälteempfinden durchdrehte.
Ich stand eine ganze Weile so vor dem Teich rum, trat vom einem Fuß auf den anderen und dachte darüber nach, dass ich nicht zu viel nachdenken wollte.
Dann riss ich mich zusammen und setzte genau, wie im Traum, einen Fuß ins Wasser und gleich darauf zog ich den anderen hinterher. Nur tat ich das ganze mindestens dreimal so schnell, sodass mein Körper nicht die geringste Chance hatte, sich an die Kälte zu gewöhnen. Ich hastete zur anderen Seite des Sees, bis ich direkt vor dem Wasserfall stand. Auch wenn mir das Wasser nur bis zu den Knien reichte, spritzte es bei jeder Bewegung an mir hoch und betäubte mich.
Jetzt musste ich schnell durch den Wasserfall kommen, bevor meine Füße abfielen. Nach dem Motto »Augen zu und durch«, wie ich es im Traum zu verfolgen pflegte, schaffte ich es auch in der Realität.
Ich war triefend nass.
Anders als im Traum, stand ich jetzt in einer Höhle und auf der anderen Seite war...noch ein Wasserfall...echt jetzt?!
Ich musste mir das ganze nochmal antun? Ich rannte hindurch und fand mich - klatschnass wie ich war - in dem tiefblauen See wieder, den ich aus den Träumen kannte. Nur konnte man nicht sehen, dass er tiefblau war, weil es nämlich, genau wie auf der anderen Seite stockdunkel war.
Ich sah mich um. Es schien alles genau wie in den Träumen zu sein - bis auf die minimalen Unterschiede. In meinen Träumen hatte ich auch nie in diesem See gestanden, in dem ich gerade ein paar Schritte aufs Ufer zuging, sondern war immer fast direkt vor Jaden gelandet.
Die pastellfarbenen Blüten konnte man in der Dunkelheit auch kaum erkennen, aber das Mondlicht reichte aus, um zu erkennen, dass die Person, die vor dem Weg stand....nicht Jaden war.
Ich wusste nicht was stärker war - die Enttäuschung oder die Angst. Ich ging ein paar Schritte auf die Person zu. Es war ein Typ, ungefähr in meinem Alter oder auch ein bisschen älter. Seine Haare waren dunkelblond, zumindest konnte man das vermuten. Seine Augen waren hell und freundlich, seine Miene verriet jedoch etwas anderes. Seine langen Wimpern warfen Schatten auf seine hohen Wangenknochen und seine Haut sah im Mondlicht makellos aus.
Als er mich sah, bemerkte ich, dass es ihm schwer fiel, ein Grinsen zu unterdrücken. Sah ich wirklich so erbärmlich aus?
»Das ist nicht lustig« versuchte ich ihm klar zu machen. Ich zitterte vor Kälte am ganzen Körper.
Er verdrehte die Augen.
»Kannst du dir vorstellen wie kalt mir gerade ist? Wassertemperatur = Eiszeit« startete ich einen neuen hilflosen Versuch, ihm meine Lage klar zu machen.
Seine Miene wurde wieder ernst.
»Ist doch logisch, der Wasserfall entspringt ja auch direkt aus einer Quelle...Aber du hättest ja gar nicht erst herkommen brauchen«
Arschloch. Sein Aussehen täuschte. Definitiv.
Er stöhnte gelangweilt auf.
»Bist du Lucina?«
»Ja« brachte ich hervor.
»Ok« er nickte mir zu »komm mit«. Er drehte sich um und ging den Märchenpfad entlang. Völlig verwirrt folgte ich ihm. In einer normalen Situation hätte ich das nicht getan, damit das klar ist.
Wo zur Hölle brachte er mich hin? Er schien auch nicht unbedingt die Absicht zu haben, mir irgendetwas zu erklären. Wir folgten dem Pfad solange, bis wir zu einer Lichtung kamen. Zumindest vermutete ich, dass es eine Lichtung war, es war nämlich kaum Licht vorhanden. Die Abstände der Holzstufen des Wegs wurden immer unregelmäßiger, bis sie nur noch einzelne Bretter waren, die irgendwann im Boden verschwanden.
»Wo gehen wir hin?« fragte ich schließlich.
Er sah mich an. »Ich zeige dir jetzt wo du schlafen kannst«
»Und wenn ich nicht müde bin?«
Er antwortete nicht. Ich musste es mit etwas anderem versuchen.
»Wo ist Jaden?«
»Er schläft«
Das bedeutete, er war hier? Und am Leben, richtig? Innerlich machte ich Freudensprünge. »Gibst du immer so knappe Antworten?«
»Fragst du immer so viel?« Er schien genervt zu sein.
»Entschuldige...aber...ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wo ich hier gerade bin, geschweige denn, wer du bist...?«
»Ich bin Damian« er seufzte abermals »Und ich musste extra wach bleiben um dich abzuholen«
In jeder anderen Situation hätte ich mich jetzt geschmeichelt gefühlt, aber es klang eher gequält. Außerdem kam es mir etwas unheimlich vor. »Wieso bist trotzdem du gekommen und nicht Jaden? Ich meine...wenn du es doch sowieso nicht willst?« Mir kam ein Gedanke - was war, wenn Jaden mich bereits vergessen hatte? Oh nein, diesen Gedanken musste ich beiseite schieben.
»Weil ich einer der Wenigen bin, die im Dunkeln sehen können« sagte er gelangweilt. Zuerst wollte ich laut loslachen, aber dann merkte ich, dass er es ernst meinte.
»Moment mal...du kannst...was?« fragte ich verdutzt.
Er ging nicht weiter auf meine Fragen ein, sondern redete einfach weiter »Außerdem braucht Jaden den Schlaf jetzt dringend, nachdem er es geschafft hat, dich her zu bringen«
Ich verstand die Welt nicht mehr. Jede Frage, die ich ihm stellte, warf nur noch mehrere Fragen auf. Jaden hatte es geschafft, mich herzubringen? Was zur Hölle?
Die Verwirrung schien mir ins Gesicht geschrieben zu sein, denn um Damians Mundwinkel spielte schon fast die Andeutung eines kleinen Lächelns, das seine Miene erhellte und ihn irgendwie sogar fast attraktiv wirken ließ - aber nur fast! Ich sprach ihn nicht weiter darauf an. Er würde nur eine miesepetrige Antwort geben.